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Pressemitteilung

Süd-Ost-Link durch den Landkreis: Nur der Endpunkt ist fix

Ohu. Auf Einladung des ÖDP-Kreisverbandes und der ÖDP Ortsgruppe Essenbach kam Joachim Scheid vom Dialogforum Stromnetz aus Regensburg ins Gasthaus Gremmer. Das fachkundige Publikum erörterte auf hohem Niveau mit dem Experten die möglichen Auswirkungen der geplanten Gleichstromtrasse auf unsere Heimat.

Von links nach rechts: stellvertretender Kreisvorsitzender Stefan Zellner, Markträtin Renate Hanglberger, Kreisrat Wolfgang Hiemer u. Joachim Scheid, Dialogforum Stromnetz

"Ohne neue Stromleitungen in den Süden Deutschlands ist die Energiewende mittelfristig nicht zu schaffen", stellte Joachim Scheid gleich zu Beginn seiner Ausführungen fest. Bis zum Jahr 2050 sollen 80 % des erzeugten Stroms aus regenerativen Quellen kommen. Um das See-Landgefälle - viel Wind an der Nordsee und viele Sonnenstunden im Süden- auszugleichen, seien neue Stromtrassen quer durch die Republik notwendig.

Aufgrund der Gesetzesänderung im Jahr 2015 sei auf der geplanten Trasse dem Erdkabel Vorrang zu gewähren. Genau dazu gebe es viele Fragen, die noch nicht zufriedenstellend beantwortet werden können, erklärte der Referent. Für die Erdkabel werde ein Graben von ungefähr 1,60 -1,80 Meter Tiefe und einer Breite von cirka 14 - 20 Meter benötigt. Der Trassenkorridor werde um die 500 Meter in der Breite beanspruchen. Das Erdkabel werde sich  auf rund 35 Grad Celsius erwärmen, am Oberboden dürfe der Wärmeeintrag maximal bei plus 2 Grad Celisus liegen. Es sei angedacht, die überbaute Leitung wieder der landwirtschaftlichen Nutzung zuzuführen.

Die anwesenden Landwirte äußerten ihre Bedenken, es gäbe hierzu so gut wie keine Erfahrungen.
"Die dezentrale Energiewende werde aufgrund des Leitungsbaus spürbar gebremst" war sich Kreisrat Wolfgang Hiemer sicher. Auch werde zu wenig für die Erforschung und Entwicklung der Speicherkapazitäten getan, monierte Markträtin Hanglberger. Ebenso müsste ein Rahmen für regionale Märkte geschafffen werden. Es sei nicht akzeptabel, wie momentan die Erneuerbaren Energien abgewürgt werden, äußerte sich Stefan Zellner.

Auch über den Endpunkt am Kernkraftwerk Isar lasse sich trefflich streiten.
Dieser wurde nämlich nicht aus fachlichen, sondern aus politischen Gründen nach Niederbayern verlegt. Langfristig setze die ÖDP auf regionale Lösungen. Der Markt Essenbach sei mit dem integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept bereits auf einem guten Weg. Am kommenden Dienstag um 19.00 Uhr findet dazu im Rathaus ein Workshop statt, zu dem die Bürgerschaft herzlich eingeladen ist, um ihre Ideen zur Energie-einsparung und Effizenzsteigerung zu diskutieren. Um Anmeldung im Rathaus wird gebeten.

Für die Durchführung des Informationsabends sprachen die Teilnehmer der ÖDP ein großes Lob aus. Das Thema sei interessant und wichtig und werde uns noch weiter beschäftigen, so die Besucher des Abends.

 

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